Erörterungsveranstaltung – Herzlichen Dank!

Styropormodell der zweiten Überarbeitung

Liebe Nachbarn,

gerade von der Erörterungsveranstaltung kommend möchte ich Ihnen im Namen von Pro-Fürstenried ein herzliches Dankeschön aussprechen. Sicherlich wäre zuviel behauptet, wenn ich schriebe „der Saal war gerammelt voll“, aber: die hartnäckige Präsenz, die Sie an den Tag legen, läßt uns immer wieder erstaunen.

So einfach wollen wir es Stadt und Bauherrin dann doch nicht machen!

Gerne würde ich denen, die nicht anwesend sein konnten, versichern, daß nun alles in Ordnung kommt, auf wahre Verträglichkeit Wert gelegt werden wird und wir die ganzen bekannten offenen Punkte als „gelöst“ abhaken können.

Fakt ist, zumindest nach meinem persönlichen Verständnis, daß von der Zahl 600 auf Biegen und Brechen weder von der Bauherrin noch von der Planungsbehörde aus abgewichen werden soll und sämtliche folgenden Schritte auf die Ermöglichung dieses Ziels ausgerichtet sein werden.

Sehr schade, denn meiner Meinung nach würde damit eines der schönen Viertel im Münchner Süden auf absehbare Zeit weniger lebenswert.

Infostand

Dank geschickter Position konnten wir viele von Ihnen schon vor dem Bürgersaal abfangen und Ihnen – wie schon geschrieben – auch einmal die Gegenargumente in persönlichen Dialogen vermitteln. Hier ein paar Eindrücke:

Sehr freut uns natürlich, daß die allermeisten von Ihnen unsere Ansichten auf teilen und dies dann im Saal in zahlreichen Wortmeldungen auch genauso kundtaten.

Neue Informationen

Eine Aufzählung bisheriger Argumente möchte ich mir gerne sparen – das haben wir schon so oft rezitiert und wiederholt, Sie finden die „Argumente„-Seite sicherlich auch selbst oben im Menü. Lassen Sie mich stattdessen zusammenfassen, was die Erörterungsveranstaltung für uns an neuen Informationen zum Planungsstand gebracht hat:

  • Grundschulplatznachweis: soll erfolgen, indem
    • zunächst die Förderschule an der Königswieserstraße in das Zentrum an der Boschetsriederstraße umzieht,
    • dann die Mittelschule der Walliser Straße dort die Räumlichkeiten und wohl Erweiterungen bekommt,
    • und im Gegenzug die Grundschule der Walliser Straße in die ehemaligen Mittelschulräumlichkeiten erweitert wird.
  • Herr Mauerer (projektleitender Architekt bei der BVK) sagte zu, die Veröffentlichung der allerersten Machbarkeitsstudie zu prüfen – falls die BVK dem zustimmt, würden wir das natürlich auch bei uns auf der Webseite weitergeben.
  • Herr Mauerer erläuterte den Begriff „Mobilitätsstation“: Und zwar gäbe es durch die Möglichkeit der Nutzung für Car-Sharing sowie eine MVG-Leihräder-Station, wie sie in München schon zahlreich vorhanden oder geplant seien. Die allererste solche Station sei an der Münchner Freiheit entstanden.
  • Der Quartiersplatz soll im Eigentum der BVK verbleiben – sie würde sich also um Reinhaltung, Wartung etc. kümmern.
  • Herr Just (Vorstandsvorsitzender der BVK) äußerte sich zum Begriff „bezahlbar“: Er führte aus, daß die Mietverträge im Schnitt zwischen etwa 10 bis 12 EUR / qm hier im Viertel lägen, und das stelle für ihn „bezahlbar“ dar. Auch meinte er, daß wir in München dringend Wohnraum für unter 10 EUR/qm bräuchten, und das sei Wohnraum, den die BVK schaffen wolle. Bitte korrigieren Sie mich, wenn ich das falsch wiedergegeben habe.

Sollte aus Ihrer Sicht etwas fehlen, ergänzen Sie es gerne in den Kommentaren – drei Bitten: keine Polemik, keine Beleidungen, keine Tatsachenbehauptungen. Und natürlich – daß vieles noch ungelöst ist, ist uns allen klar. Die Stadt wird jetzt im nächsten Teil des Verfahrens konkrete Bedingungen ausarbeiten und dann -so der Plan- die Öffentlichkeit erneut beteiligen.

Nochmals, herzlichen Dank, Christoph Söllner

7 Kommentare vorhanden
  1. Robert Schetterer sagt:

    Hallo, zu der Schulproblematik kann ich folgendes wiedergeben. Ich selbst war auf der Koenigswieserschule, ausserdem besuchen meine Kinder die Wallieser und die Schule an der Allescherstrasse. Die Ausfuehrungen zur Umsiedelung dieser Schulen lösen im Prinzip kein Problem. Es ist eher ein Verschiebebahnhof der niemanden was bringt und am Ende teurer werden wird als Neubauten, wo auch immer. Die Schule an der Allescherstrasse wurde gerade wiedermal renoviert. Es handelt sich um eine Hinterlassenschaft der Olympiade ebenerdig, mit der baulichen Qualitaet welche alle diese Gebaeude aus der Zeit kennzeichnet, sprich sie waren eigentlich nur fuer die Olympiade gedacht und wurden dann umgewidmet. Einige von diesen Gebaeuden wurden mittlerweile endgueltig abgerissen weil sie nicht mehr zu retten waren z.B meine alte Berufsschule an der Riesstrasse.

    Wie auch immer ,die Schule an der Allescherstrasse ist raeumlich ausgelastet. das heisst wenn dort die Förderschule aus der Koenigswiederstrasse hin soll ,muss die jetzige Einrichtung ausziehen, wohin weiss kein Mensch. Die Schulen an der Koenigswieserstrasse muesste wieder zur Mittelschule umgebaut werden sowie die Mittelschule an der Wallieserstrasse zur einer Grundschule. Enthalten darin mit grosser Sicherheit mehr Ganz Tages Einrichtungen wie Schul Küche usw.

    Nun kommt noch dazu dass es fuer weiterfuehrende Schulen ( Bunker-Gymnasium, Kinder werden ja auch aelter )  gar kein Konzept gibt, die geplanten Schul-Neubauten an der Boschetsriederstrasse werden schon durch die Wohnsiedlung am Heizkraftwerk ueberfuellt sein. Ausserdem sind Schueler natuerlich auch Verkehrsteilnehmer im Bereich von Foerderschulen sogar haeufig mit Kleinbussen d.h es wird bis zur Aidenbachstrasse weder im Autoverkehr noch im oeffentlichen Nahverkehr eine Entlastung herbeigefuehrt. Zusaetzlich wird massiv Steuergeld verbrannt werden durch Umbauten bis zum Abwinken.

    Am Ende sollte aus der Presse auch bekannt sein ,dass wir aktuell auch eine Hort Misere haben , um diesen bereits bestehenden Mangel zu beseitigen wurde ebenfalls nichts bekannt gegeben. Was die Kitas im Bebauungsplan anbelangt so wurde die BVK dazu gezwungen diese in die Planung aufzunehmen.( das ist also kein Gut-Menschen-tum ).

    Wie bereits geschildert fehlen aber diese schon seit Jahren und es ist eigentlich Aufgabe der Stadt diese zu errichten. Niemand hat die zukuenftigen Traeger dieser Einrichtungen genannt, wer wissen will was private Traeger so fuer Preise nehmen sollte sich die Website der Wichtelakademie und des Minihauses am Kreuzhof ansehen, auch hier muss am Ende die Stadt mitfinanzieren wenn Eltern nicht in der Lage es zu stemmen, weil sie die gesetzlichen Auflagen erfuellen muss. Aber wie gesagt kein privater Traeger muss sich bei uns ansiedeln wenn ihm dies unwirtschaftlich erscheint.

    Voellig lachhaft war dann auch die Aussage das kein Ausbau des oeffentlichen Nahverkehrs benoetigen wuerde. Ich war erst wieder heute Zeuge ,dass ab Aidenbachstrasse ein Zustieg in die U-Bahn mehr moeglich war. ( ohne dass auch nur eines der laufenden Bauprojekte fertig waere ) . Ich nenne diese Aussagen aus persoenlichen taeglichen Erleben also ein glatte Luege.

    Was den Autoverkehr angeht musste ich jahrelang meine Kinder mit dem Auto zum Kreuzhof in die Kita fahren. Die Staus jeden morgen sind ein Desaster !!! Wer etwas anderes behauptet luegt ebenfalls.

    Mobilitaet bedeutet fuer mich dass ich mich schnell, puenktlich, sicher und guenstig in der Stadt bewegen kann. Das Verkehrsmittel ist mir am Ende egal, ich nutze Rad , Auto , U-Bahn, Bus , Roller, Taxi. Mein Problem ist doch dass ich schon jetzt zu den Stosszeiten erst gar nicht mehr vernuenftig aus unserem Viertel raus komme und ich den Grosseinkauf fuer 4 Personen auch nicht mit dem Rad erledigen kann. Das wird keine Mobilitaetsstation aendern und auch nicht ein paar Kleinstlaeden vor meiner Haustuere, deren Existenz mir am Ende auch niemand mit Gewissheit zusagen kann, denn auch Unternehmer kann niemand zwingen sich bei uns anzusiedeln.

    Das sogenannte Quartier gab es vor meiner Haustuer, dort war ein Supermarkt und eine Pizzeria, die BVK hat es aus Kapitalertragsgruenden verkauft, statt sich zu einem Neubau bzw Aufwertung zu entschliessen insofern waren auch die Auslassung dazu voellig unglaubwuerdig. Warum sollte die BVK in Zukunft anders handeln wenn es sich rechnet. Die Vertretung der Stadt wirkte auf mich eher verzweifelt als kompetent, sowas kann man einfach nicht ernst nehmen.

    Das Schlimmste ist jedoch, dass man offensichtlich voellig verlernt hat was Konsens bedeutet. Es wurden wirklich zahlreiche gute Gruende genannt warum die Errichtung von 600 Wohnungen voellig absurd und voellig realitaetsfremd ist. Die sozialen Belange von alteingesessen Mietern werden krass uebergangen und 4 Meter Abstand zum Nachbarhaus als angemessen genannt. Die Sturheit mit der man auf diese Anzahl Wohnungen beharrt lasst am Ende nur einen Schluss zu, es geht nur noch ums Geld.

    Am Ende belustigen mich auch noch die Prognosen was den Zuzug nach München angeht. Bis jetzt kann noch niemand in die Zukunft sehen. Und die jetzigen Missstaende in der Infrastruktur sind der lebendige Beweis dass man auch in Vergangenheit nie wirklich richtig gelegen hat. Ausserdem koennen Stadt und Land Bund sehr wohl viel tun um dies abzumildern. Vieleicht sollten sich die Parteien und Verwaltungen dieser Ebenen mal ihr Ideologie und Parteien Gezerre einstellen und sich auf ihre eigentliche Aufgaben zurueckbesinnen.

    Zum Schluss kann aber auch jeden verstehen der einfach sagt er will einfach keine Riesenbaustelle vor seiner Haustuere warum auch immer. Die Muenchner Buerger waren und sind nicht die Ursache dieser immerwaehrenden Mietprobleme, da sollten sich die Herren und Damen in Wirtschaft und Politik schon mal selber an die Nase fassen.

    • Guten Abend Herr Schetterer, ich kann nichts als zustimmen und mich herzlich für Ihren Beitrag bedanken! Mir sprechen Sie aus der Seele, und hinzuzufügen hätte ich auch nichts! BG, CS

    • werner sagt:

      Ich kann nur jedem raten, sich das RIS System des Stadtrates genauer anzusehen. Hier gibt es zum Verkehr einen Antrag. Frei überesetzt.

      Das Handeln der Mitarbeiter in der Stadtverwaltung ist ein Offenbarungseid (so ist der Antrag benannt). Hinter dieses Denken wird man nicht kommen.

      Zitat eines Gewerkschaftsvertreters. Nur ein Beamter hat die richtige Sichtweise auf die Dinge.

      Hier noch eine andere Denke von Architekten: Ich muss immer so planen, dass es ein Weiterbauen gibt. Man hat ja Urheberrechte.

      Wie werden also die Nachbarn im neuen Hochhaus leben, wenn vor ihrer Türe ein anderes Haus steht. Will ich dort rein? Richtig: Sie werden dafür sorgen, dass das alte marode Haus abgerissen wird. Das bischen aufgestockte Holz lässt sich verschmerzen, besonders dann, wenn auch die Führung nicht mehr existiert (Rente)

  2. G.K. sagt:

    An Herrn Krebs,
    vielen Dank für Ihre Bilderserie und Kommentare, auch am Erörterungs-Tag. Mir ist hier eigentlich erst bewußt geworden, was an Bautätigkeiten – Aushub von mehrstöckigen Tiefgaragen und ‚Hochpunkten‘, Stabilisierung von Seitenwänden (wahrscheinlich entsprechend einem U-Bahn-Bau) – auf uns zukommen wird. Baulärm, -staub von früh morgens bis spät abends (ab 65 db macht Lärm krank). Und das in einem bereits bewohnten Gebiet und über mehrere Jahre.  Das heißt nach meinem Verständnis Körperverletzung und nicht Lebensqualität!

    Und das wird von unseren politischen Vertretern mit getragen!

    Wo waren die eigentlich bei der Erörterung?

    Und auch an die Pro-Fürstenried-Leute

    meinen herzlichen Dank für Ihren Einsatz. Weiter so!

  3. Reim, Hans-Jörg sagt:

    Hier noch ein Nachtrag zur Erörterungsveranstaltung vom 11.07.17: Interessant und ärgerlich fand ich den Auftritt der jungen Frau, die sich so vehement für das Nachverdichtungsprojekt ausgesprochen hat.

    Eine unglaubliche Ignoranz und Frechheit, nach dem Vortrag so vieler Argumente gegen dieses Projekt und für eine MASSVOLLERE Nachverdichtung, sich hinzustellen, statt 600 zusätzlichen Wohnungen 1000 zu fordern, den „Bedenkenträgern“ Egoismus zu unterstellen und sie mit der Bemerkung „Mauern sind ja zur Zeit en vogue“ in die geistige Nähe von Trump zu stellen.

    Den Vertretern der BVK und den Stadtplanern wird’s gefallen haben, ich fand diesen Auftritt unangebracht und ärgerlich.

    Wer weiß, vielleicht war der Auftritt ja auch großzügig honoriert?

    HJR

    • P.A. sagt:

      Ach, wir brauchen der meinungsstarken Dame hier doch keinen Nachbarschafts-Mobbing-Mythos züchten! Nixda, ihre Rechtfertigung, falls sie im Falle unzumutbarer Bauarbeiten plötzlich doch wegzieht, möge sie sich bitte anders konstruieren! Ob honoriert oder gratismitläuferisch, manche Leute halten sich aus unerfindlichen Gründen für weitaus sozialer und couragierter als ihre qualifizierteren oder lebenserfahreneren Mitmenschen. (Ähnlich, wie sich prekär hausende Hauptstadtjournalisten auch dem Immobilienunternehmer Trump weit überlegen fühlen.)

      Und noch was an die Lokalpolitiker, die nachher immer nichts gewusst gehabt wollen:
      Wenn der Brandschutz aktuell schon bei einem Kinderklinik-Teil von Großhadern faktisch nicht richtig funktioniert hat, wieso sollte er dann ausgerechnet bei den geplanten BVK-Vierkantbolzen mit 1/3 Sozialwohnungsquote plangemäß funktionieren?

      https://spectator.imgix.net/content/uploads/2017/06/GettyImages-698467370.jpg

      [Anmerkung CS: Bitte geben Sie beim nächsten Mal Ihre eMail-Adresse an. Danke.]

  4. werner sagt:

    Lieber Herr Reim, seien Sie froh, dass Sie nur verärgert waren. Ich habe noch was ganz anderes erlebt. Ich kam in einen Vortrag reingeplatzt und habe nur noch den Satz: Wir müssen 300 000 Menschen unterbringen aufgefangen.

    Nachgefragt: Wer hat das in Auftrag gegeben. Sie müssen gar nichts unterbringen.

    Verwirrung: Ja, wenn ich das nicht mache dann bin ich an meinem Arbeitsplatz eine Fehlbesetzung und kann in Zukunft Müllhäuschen planen. Klare Aussage, aber nix schriftliches gibt es nicht.

    Und die Antwort von einer Achitektin. Um etwas neues zu schaffen, muss ich erst das Alte abreissen. Dafür musste ich ja eine Prüfung ablegen.

    Wie würde also unsere Umgebung aussehen, wenn wir nur Baumeister hätten?

    Heute haben wir ja gerade gehört, dass Bayern am meisten Versiegelt.

    Früher war das anders. Da musste eine Stadt Landfläche haben, um sich selber mit allem versorgen zu können.

    Dafür haben wir aber Hausmeister und eine Hausverwaltungs-Satzung, die verbietet. Betreten verboten, keine Obstbäume und auch kein Kräutergärtchen vor der Türe. Nix da, zum draufsetzen.

    Verkehr: Hat eigentlich noch keiner darüber nachgedacht, dass wir seit über 100 Jahren kein neues Verkehrsmittel entwickelt haben? Jetzt soll es das Lasten(esel)fahrrad richten, oder die Straßenbahn mit Batterie durch den Garten.

    In jedem Bondfilm bewundern wir die Magnetbahnen in Weltraumbasen, vor der Haustüre haben wir uns, sie wissen schon . In 10 Minuten, also wenn sie das hier lesen, dann fahren sie also usw… Mit viel liebe zum Kleingeld eingestellt. Ich würde aus Wuppertal das Weltkulturerbe holen und die Fürstenriederstr. kreuzungsfrei machen, wenn es denn unbedingt eine Neubaustrecke braucht.

Schreiben Sie einen Kommentar...

Ihre eMail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.