Gastbeitrag: Verdichtung, Anhörung

TG-Aushub Boschetsriederstraße #2

Liebe Nachbarn,

der folgende Artikel wurde uns freundlicherweise von Sonja und Norbert Krebs, Anwohner und Betroffene hier im Viertel, zur Verfügung gestellt. Wir weisen darauf hin, daß der Inhalt die Ansicht der Einsender wiedergibt, die mit der Meinung der Redaktion nicht unbedingt übereinstimmt.

Fragen und Anmerkungen können Sie gerne hier im Kommentarbereich direkt an die Autoren richten. Falls dieses Format Anklang findet, lassen auch Sie uns gerne Ihre Meinung in Artikelform mit Bildern zukommen.

Beste Grüße, Christoph Söllner


Der Planentwurf, der zur Anhörung ansteht, konterkariert auch für jeden städtebaulichen „Unbelasteten“ jeden Versuch einer raumplanerischen Gestaltung eines nicht weiter zu verdichtenden Raumes.

Dass hier bereits Menschen in einem dicht bewohnten Gebiet wohnen, kommt bei der Planung überhaupt nicht vor!

Eine derart massive Verdichtung mit entsprechenden Bauausführungen (Aushub von mehrgeschossigen Tiefgaragen- Bau von 16 geschoßigen Hochbauten) im Meter-Abstand (!) zu Wohnungen alteingessener Mieter, die eigentlich ihren wohlverdienten Lebensabend hier verbringen wollten und für die eine mehrjährige Bauzeit mit massivsten Emissionseingriffen in unmittelbarer Nachbarschaft zum Schlafzimmer eine nicht wieder gutzumachende Einschränkung ihrer Restlebenszeit bedeutet, hätte eine ordentliche Akzeptanzanalyse (der circa ansässigen 1400 Einwohner) zu den notwendigen Bedingungen und Sozialverträglichkeit eine weitere Planung verdient.

Mehrere sogenannte Informationsveranstaltungen, besser „Promotionen“ des Planungsträgers, haben mit einer echten Sozialraumanalyse nichts zu zun. Vielleicht sollten die („unterstellt“) „Planungsantreiber“ aus der SPD (Reiter, Reissl) ihren alten Parteigenossen und Altmeister in der Raumplanung, Prof. Ganser wieder aus dem Ruhestand aktivierten, der unseren lieben Baumeister zeigt wie so was geht!

Personalisiert: Frau M. (Name soll hier nicht von Belang sein), über 70 Jahre, lebt seit Jahrzehnten im Erdgeschoß in der Forst -Kasten-Allee 123, im Parterre eines 8 geschossigen Hochhauses, flächensparsam (bei einer GFZ weit über 1), friedlich mulitikulturell!

Dort soll im 10-Meter- Abstand ein 16-stöckiges Hochhaus (vgl. Bild „Hochaus in der Drygalski-Allee“) nebst 3-st. -Tiefgarage -also in unmittelbarer Nachbarschaft- entstehen.

Der Aushub mehrstöckiger Tiefgaragen mit entsprechenden Erdarbeiten (vgl. Vergleichsfoto aus der Boschetsriederstraße) und der Aufbau in unmittelbarer Umgebung (über Jahre hinweg), werden die Qualität ihres Lebensabend (mehrere Jahre zählen hier viel) einschneidend mindern!

Viele ältere Bewohner sagen: „Hoffentlich erleben wir es nicht mehr!

Ergänzung zu unseren Wahlkämpfern (3 Wahlen stehen ja in der Planungs- und Bauphase an): Herrn Roloffs (SPD) mit dem Slogan „in Würde altern“ und Herrn Kuffers (CSU) mit dem Slogan „Heimat Gestalter“ (beide bewerben sich um das Bundestagsmandat in unserem Gebiet):

Was für eine „Chuzpe“ und „Sarkasmus“ oder Ignoranz stecken in beiden Wahlaussagen.

Hinten eines der Hochhäuser der Versorgungskammer, Thurgaustr.

300m weiter befinden sich in der Thurgaustraße Bungalows mit freistehenden Einzelgaragen („gerecht“, „Irrsinn in der Stadtplanung“). Wer meint, dass obige Schicksale unabwendbare Kollateralschäden sind, um das große Ganze „Wohnen für alle“ zu erreichen, soll sich nicht täuschen, 3 Wahlen stehen in den nächsten Jahren an und die Rechtspopulisten können sich für so eine Wahlkampfhilfe bedanken (was wir persönlich sehr bedauern).

Gerade wenn die Propagandisten (selber aus beschaulicher Wohnsituation) die jetzigen Bewohner eines 8-Geschoß-Wohnungsbaus mit weiteren 15-er Geschoßwohnungsbauten umrahmen wollen.

Daß nun bestimmte Funktionäre innerhalb der Verwaltung ihren Wohnsitz selbst außerhalb haben, z.B. am Tegernsee, hilft der ganzen Vertrauenschaffung überhaupt nicht!

Höffner Freiham

Wer übrigens meint, dass man auf diese Weise die Probleme der Stadt lösen könnte, irrt sich. München ist die am meisten versiegelte Großstadt Deutschlands und die letzten Flächen sind jetzt sehr schnell verbaut! Was dann? Kooperation mit dem Umland a la Neuried? Siehe https://www.merkur.de/lokales/wuermtal/neuried-ort29132/600-neue-wohnungen-im-eiltempo-8453709.html

Und existiert überhaupt eine Flächenknappheit? Wertvollste Freiflächen für den Wohnungsbau wurde in den letzten Jahren unter „SPD-Regime“ für absolut notwendige Einrichtungshäuser, Baustoffmärkte etc. (Hornbacher, Höffner und Co.) verbaut und jetzt weiß man sich nicht mehr anders zu helfen als zwischen 8 geschossigen Hochhäuser 15 Bauten zu setzen?

Ein Kommentar vorhanden
  1. Gisela Krupski-Brennstuhl sagt:

    Vielen Dank, Familie Krebs,

    für den sehr gelungenen Artikel und zugleich treffenden Foto-Rundgang durch Fürstenried – das ist eine perfekte Kurzfassung unserer ganzen Situation hier!

    Ich würde mich fast für die „humorvolle“ Darstellung bedanken – wenn es nicht um die Realität ginge und uns zum Weinen und nicht zu Lachen ist. Manchmal entspricht die Realität eben einer Farce – und ich würde mir auch wünschen, morgen aufzuwachen mit dem Wissen -es war nur ein Traum.

     

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