Liebe Nachbarn,
inzwischen haben die meisten von Ihnen schon einmal in den Briefkasten geschaut und neben der Weihnachtspost auch eine Information Ihres Vermieters, bislang entweder die BVK selbst oder eines ihrer Versorgungswerke, vorgefunden.
Danke an dieser Stelle für Ihre Mithilfe und Ihre zahlreichen Nachrichten, wir arbeiten uns durch und hoffen, bis in den nächsten Tagen alles beantwortet zu haben 🙂
Aus mehreren Zusendungen haben wir den selben Flyer bekommen und gehen davon aus, daß sich dieser nicht von Versorgungswerk zu Versorgungswerk unterscheidet, sondern stets den folgenden Inhalt hat:
Was ist geschehen?
- Die Wohnungen, bisher in Streu-Eigentum der verschiedenen Versorgungswerke, werden in eine neu gegründete Firma („Quartier Fürstenried West“) überführt.
- Die Rechtsform der neuen Firma ist uns noch nicht bekannt.
- Die neue Firma wird Ihr neuer Vermieter.
- Eigentümer der neuen Firma sind derzeit die jeweiligen Versorgungswerke, vermutlich anteilig gemäß der eingebrachten Eigentumsmasse.
- Die Hausverwaltung wird im Namen und auf Auftrag der neuen Firma von der Ackermann Immobilien GmbH übernommen.
Die bisherige Dokumentation, zu finden unter http://portal.versorgungskammer.de/portal/page/portal/fuerstenried/aktuelles, ist übrigens schon sehr ausgedünnt. Wir haben wichtige Dokumente, z.B. den Baumbestandsplan, selbstverständlich aufbewahrt. Sie sehen allerdings, wie ratsam es ist, unabhängig von offiziellen Informationsquellen zu bleiben – diese können sich sehr kurzfristig ändern.
Warum ist das geschehen?
Wir können nur darüber spekulieren und mutmaßen, warum ein solcher Eigentumsübergang gerade jetzt noch in diesem Jahr und so spät im Procedere des Bebauungsplanverfahrens durchgeführt wurde.
- Eventuell sollen etwaige Ansprüche gegen den Vermieter von der BVK und den Versorgungswerken ferngehalten werden.
- Möglicherweise möchte sich die BVK insgesamt umorientieren, und weiter in Richtung reines Investitionsgeschäft wachsen? Hiermit könnte das „Mietgeschäft“ zumindest auf dem Papier verkleinert werden.
- Vielleicht ist so eine eigene Firma aber auch flexibler und besser beweglich?
Wenn Sie mehr als Spekulationen mitbekommen, freuen wir uns natürlich über Nachrichten – sehr gerne auch vertraulich und anonym.
Alles grün, also?
Natürlich nicht:
- Unseren Informationen nach wurde etwa langjährigen direkten Mitarbeitern der BVK / Versorgungswerke, hier im Viertel beschäftigt, entweder ein Abfindungsangebot gemacht oder sie wurden auch an andere Einsatzorte hier in München versetzt. Zugegeben, im Rahmen des Arbeitsrechts sicherlich zulässig, für einen Arbeitgeber im öffentlichen Dienst aber ungewöhnlich.
- Viele MieterInnen berichten uns von zahlreichen Leerständen in den Wohnungen. Es darf daher bezweifelt werden, ob die „Wohnungsnot“ wirklich gegeben ist, der Stadtrat hätte ansonsten Einfluß nehmen können, diese Wohnungen gleich wieder zu vermieten.
- Und in jedem Falle ist Herrn Justs Zusage gegenüber uns und dem Stadtrat streng genommen zumindest auf dem Papier nicht mehr richtig – augenscheinlich hat die BVK kein Interesse mehr an einer langfristigen Vermietung, sonst bliebe sie ja mit ihren Versorgungswerken direkter Eigentümer der Gebäude und auch Mietvertragspartner.
Auch eine Anwohnerin hier im Viertel hat ein paar gute Fragen zusammengestellt:
- Welche Firma/Baugesellschaft wird das Bauvorhaben ggf. ausführen?
- Übernimmt Ackermann von der BVK Ansprechpartner für uns Mieter oder wird die komplette Quartiersverwaltung mit neuen Leuten besetzt?
- Wäre das dann für das Wohnen hier kein Nachteil?
Übrigens: daß eine Auslegung jetzt während des Lockdowns und in den Weihnachtsferien stattfindet, glauben wir nicht mehr. Aller Wahrscheinlichkeit erst im neuen Jahr dann…
In diesem Sinne, auch im Namen des Vorstands, bleiben Sie gesund!
Herzliche Grüße, Christoph Söllner