Liebe Nachbarn,
einige kleinere Dinge haben sich in der letzten Zeit ergeben, die wir Ihnen gern am heutigen Sonntag mitteilen. Gleich vorneweg: eine Auslegung der Bebauungspläne nach §3.2 hat noch nicht stattgefunden, am Verfahren an sich ist also bislang nichts weitergegangen. Vielleicht ist aber doch das ein oder andere für Sie dabei.
Wie üblich, kommen Sie gerne auf uns zu, wenn Sie Fragen haben oder uns etwas mitteilen möchten, was für das Verfahren oder das Viertel relevant ist oder sein könnte.
Rund um den Verein…
Der Lockdown in Bayern wurde leider wieder verlängert, mindestens bis Ende März. Es wird daher auch solange keinen Stammtisch und keine Infostände geben können. Wie wir danach weiterverfahren, müssen wir einfach sehen – Sie wissen ja, wir würden uns gerne wieder einmal im Monat wenigstens treffen, aber unter den Umständen geht das leider nicht. Es ist auch unklar, ob wir dann Infostände machen dürfen, da an der frischen Luft, sollte dem nichts entgegenstehen, aber man weiß ja nie…
Außerdem haben sich Vereinsanschrift und Telefonnummer geändert, siehe Impressums-Seite. Sehen’s uns nach, wenn wir nicht direkt zurückrufen können, wegen Berufstätigkeit kann man’s sich nicht immer aussuchen 🙂
Immer diese Abstandsflächen…
Wir alle habens gerade nicht leicht. Ganz besonders betrifft das die Gemeinden bis 250 000 Einwohner, denen gerade eine Novellierung der Bauordnung verabreicht wurde. Die meisten hatten den Braten gerochen und fluchs eigene Satzungen erlassen, die den Blödsinn der Landesregierung wieder ausgleichen und wenigstens den Anschein von Normalität im Punkt „Abstandsflächenrecht“ wieder einkehren lassen sollen.
Das scheint nicht ganz gelungen:
Änderung des Abstandsflächenrechts – auf der BAK Homepage beschrieben, wichtig ist auch neben der maßgebenden Wandhöhe, dass die Abstandsflächen nicht mehr als Rechteck abgebildet werden, sondern als Wandflächen in realer Form auszuweisen sind.
Das bedeutet eine Änderung der seit Jahrzehnten üblichen Vorgehensweise und macht die Gebäudeplanungen bezüglich Abstandsflächen noch komplizierter als bisher (z.B. für Gebäude in Hanglage).
Dies gilt vor allem auch für die Bauaufsichtsämter, welche zusätzlich noch die neuen kommunalen Satzungen zu berücksichtigen haben und statt 1,0 nun etwa 0,9 oder auch 0,85 berücksichtigen müssen.
Haben wir ein Glück, daß die Münchener Gemeinde mit ihren über 1,5 Mio. Menschen davon nicht betroffen ist.
In dem Zusammenhang habe ich übrigens noch ein Schmankerl für Sie.
Sie werden sicher mitbekommen haben, daß die sich BVK eine schöne neue 100m hohe Konzernzentrale bauen möchte – nach dem Motto: „Nicht kleckern, Klotzen!“. Zum Glück nicht bei uns, sondern in der Richard-Strauß-Straße im Osten von München.
Dumm nur, daß der dortige Bezirksausschuß der Stadtverwaltung unlängst empfohlen hat, das Projekt nicht weiter zu verfolgen (SZ vom 25.02.2021, „Bagger, Bauten und Bedenken„). Aus Gründen, und so… Lieber Wohnraum statt Büros, war der Tenor.
Halten Sie sich mal fest:
Die BVK teilt dazu mit, dass man davon ausgehe, im neuen Gebäude für „100 Prozent der Mitarbeiter Arbeitsmöglichkeiten“ bereitzustellen. „Selbst bei einer geringeren tatsächlichen Belegung“, betont die BVK, werde sich kein geringerer Flächenbedarf ergeben, „da ja aus den Erfahrungen dieser Pandemie größere Abstandsflächen benötigt werden„. Auch glaubt die BVK, dass sie langfristig „weiter dynamisch wachsen werde“.
Ein herrlicher Freud’scher Versprecher, gemeint war sicher die geringere Belegungsdichte eines Büros. Aber schön zu sehen, daß nun auch in der BVK-Konzernzentrale angekommen ist, daß größere Abstandsflächen gut für Menschen sind. Und wir wollen Menschen doch sicher nichts Schlechtes antun, oder?
Zu Gast bei uns im Viertel…
Aus mehreren Quellen haben wir nun mitbekommen, daß hier im Viertel hin und wieder Menschengrüppchen mit großen Übersichtskarten unterwegs sind. Ein Augenzeugenbericht:
Vor ca. 20 Min. habe ich mein Auto in der Bellinzonastraße geparkt. Schon vor einigen Stunden ist mir eine junge Frau mit einem Plan von unserem Viertel aufgefallen. Als ich geparkt habe standen ca. 7 Personen auf dem Gehweg und haben sich umgesehen. Ich habe sie angesprochen. Wie es so meine Art ist, habe ich gefragt, was diese Menschen hier wollen.
Sie seien beauftragt zu sehen, wie dieses Areal menschenfreundlich und sozialverträglich nachverdichtet werden könne. Der für mich erkenntliche Sprecher gab mir aus seiner Sicht eine gelungene Nachverdichtung Passauerstr. / Attenkoferstr. [Anm. CS: GEWOFAG Projekt aus dem Jahre 2015, nicht vergleichbar mit diesem Vorhaben hier der BVK] an. Ich werde mir diese anschauen und auch versuchen mit den dort wohnenden Menschen ins Gespräch zu kommen.
Ja und es werde eine Kindertagesstätte eingerichtet. Da konnte ich doch nicht umhin ihm zu sagen, dass es schwierig sei, Erzieherinnen zu finden. Ich habe den Herrn, der sich herabgelassen hat mit mir zu reden, gefragt, wie lange die Kinder in diese gehen würden. Ich fragte ihn, wie lange die Kinder in die Schulen gehen würden, wie viele Schulen gebaut würden, gerade angesichts der Nachverdichtungen in Fürstenried Ost, Drygalskiallee, Neuried etc. Antwort: 10-12 Jahre…
Sie sehen, das Projekt gewinnt mehr Interesse. Sollten diese Personen tatsächlich von einem Städtischen Referat gekommen sein, wäre das äußerst ungewöhnlich, denn die Sozialverträglichkeit wird in der Regel vor Aufstellung eines Bebauungsplans bewertet.
Unabhängig davon, wenn Ihnen eine solche Personengruppe auffällt, nehmen Sie ruhig freundlich und höflich Kontakt auf, und fragen gerne, wie man den Herrschaften behilflich sein könne. Und vielleicht möchten die Damen und Herren auch verraten, von wem sie denn kommen und ob sie -sofern dienstlich unterwegs- auch berufliche Kontaktdaten austauschen möchten.
Fauststraße 90
Vielleicht hat es der ein- oder andere von Herrn Münzinger mitbekommen: Der Stadtrat hat den Billigungbeschluß für den Bebauungsplan eines Landschaftsschutzgebiets letzte Woche Mittwoch mehrheitlich gefaßt. Das ist insofern ein Novum, als daß zum einen ein Landschaftsschutzgebiet betroffen ist und zum anderen der zuständige BA vollkommen dagegen ist.
Frau Dr. Krupski und Mitstreiter, unter anderem Pro-Fürstenried e.V. treffen sich deswegen morgen, den 8.3.21 abends virtuell, um die Vernetzung der Bürgerinitiativen untereinader zu stärken und auch in diesen schwierigen Zeiten genug Momentum für erfolgreiche Stadtratsarbeit zu bekommen.
Die Presseerklärung und den Verlauf zur Fauststraße 90 finden auf der sehr gut oprganisierten Webseite der BI: https://www.fauststrasse90.de/
Übrigens: Auch bei uns soll ins Landschaftsschutzgebiet gebaut werden, deswegen ist das Verfahren dort von höchster Relevanz für uns.
Schlußwort
Ansonsten bleibt mir nur, Ihnen Gute Gesundheit zu wünschen, und wie in der Einleitung gesagt, melden Sie sich gerne bei uns mit Fragen oder Anregungen.