Liebe Nachbarn,
sicher haben Sie schon mitbekommen, daß im Westen in der Forst-Kasten-Allee derzeit die Bagger und Arbeiter unterwegs sind, und sich entlang des kleinen Wäldchens am Grünwall Zufahrten zu den Spielplätzen verschafft haben.
Laut Schreiben der Firma Ackermann handelt es sich um Erneuerungsarbeiten, die drei Spielplätze im Areal betreffen:
Der Plan ist, drei uralte und vernachlässigte Spielplätze mit modernen Geräten, Sandkästen und sogar Wasseranbauten auszustatten. Wir haben die Aushänge der BVK fotografiert. Auf dem folgenden Bild sind unten drei Fotos von den alten Spielplätzen. Ganz links ist der nördlichste, und dann in der Mitte und rechts zwei Seiten des südlichen Spielplatzes zu sehen. Der alte aufgelassene Bolzplatz ist jetzt eine Wiese und als geplanter mittlerer Spielplatz hier ohne Abbildung.
Hier sehen Sie die Einzelheiten der neu geplanten drei Spielplätze:
Für den Kletterspielplatz, nahe der Forst-Kasten-Allee 131, wurde bereits tonnenweise Erde ausgehoben und mit Schotter aufgefüllt – wohl als Grundlage für die Klettergerüste. Nach Auskunft eines Landschaftsarchitekten wird die Wiese, die zur Zeit als Zufahrts- Schlamm-Bahn für Laster dient, nach Fertigstellung des Spielplatzes in mehreren Monaten wiederhergestellt. Ob Bäume und Hecken für ein paar Rodungen nachgepflanzt werden, wissen wir derzeit nicht. Die Baustelle schaut im Moment wie gezeigt aus, im April sollen die Bauarbeiten abgeschlossen sein:
Auch am südlichen Spielplatz wurde schon viel Strauchwerk entfernt.
Sind eigentlich Klettergerüste auf anderen Spielplätze im Viertel während und am Ende der Neubau-Maßnahmen geplant? Gerade auf der anderen Seite der Appenzellerstraße sollten Kinder ja auch wie bisher wohnungsnah spielen können.
Ein Problem sehe ich auch langfristig für Spielplätze unter alten Bäumen: zum einen sind für kühlere Jahreszeiten Spielplätze an sonnigen Stellen erforderlich, zum anderen rechne ich damit, dass alte Bäume, nahe an den Spielplätzen aus Sicherungsgründen in Zukunft bei geringsten Schadensanzeichen eher gefällt werden.
Wie im Aushang im Nachbarschaftstreff geschrieben steht, ist das eine „vorgezogene Baumaßnahme“ – also für mehr Kinder, die kommen sollen. So begrüßenswert die Bemühungen um unsere Jüngsten auch sind, machen Sie sich einmal nichts vor. Noch im Jahre 2016 waren laut BVK Verbesserungen an der Spielausstattung leider finanziell nicht darstellbar, man könne das erst im Zuge der Neubauten berücksichtigen. Die Anlage ist über 40 Jahre alt, Spielgeräte kosten einige Zehntausend EURO – eine unserer Meinung nach absolut faule Ausrede.
Im Übrigen scheint die beauftragte Firma der Führung ihrer Baufahrzeuge noch nicht ganz mächtig zu sein, wir konnten bereits verschiedene Schäden am Baumbestand dokumentieren. Auch wurde offenkundig bereits ein Baum komplett gefällt – hoffentlich liegt dafür eine Genehmigung vor. Derzeit haben wir dazu keine Informationen.
Auch einer der beiden großen Sträucher und Teile der Hecke sind verschwunden.
Übrigens – während des Fotographierens schien einer der Angestellten seinen Unterricht zum Thema „Höflichkeit meinen Mitmenschen gegenüber“ zu vergessen und war zudem mit der rechtlichen Materie um Bildaufnahmen in Deutschland unvertraut:
- Natürlich dürfen Sachbeschädigungen, auch an Fremdeigentum, fotografisch festgehalten werden.
- Tatsächlich nicht erlaubt ist das Erfassen und vor Allem Veröffentlichen von personenbezogenen Daten (Menschen, Auto-Kennzeichen, …) ohne Zustimmung.
- Bitte behindern Sie die Arbeit der Angestellten nicht, z.B. durch Überschreiten von Absperrungen, Zurufen, oder ähnlich.
Aber gegen freundliche Zuschauer:innen ist unserer Meinung nach keine Einwendung gegeben.
Fazit: Noch immer ist der Stadtratsbeschluß nicht rechtskräftig, aber die Spielplätze werden begonnen – liebe Leserschaft, das können wir nur noch unter „guten Wind machen“ verbuchen. Unser Abend im UNA, bei dem über 50 Leute mit fehlerhaften Abrechnungen anwesend waren, hat also Wirkung gezeigt. Nicht nur werden die Abrechnungen nun (hoffentlich) berichtigt, nein, auch ganz andere Dinge sind auf einmal möglich. Nicht zuletzt geht das auf unser aller jahrelangen Bemühungen zurück.
PS: Ich danke auch Herrn Dr. Söllner für seine tatkräftige Mithilfe bei diesem Artikel.