Auf dieser Seite fassen wir die Eingaben, die wir aus unterschiedlichsten Quellen bekommen, zusammen und geben eine Übersicht über die Meinung im Viertel. Wir sortieren die Argumente nach Anzahl der Menschen, die sie gebracht haben, aufsteigend. Die größten Pro- oder Contra-Argumente lesen Sie also stets am Ende der jeweiligen Unterpunkte.
Hinweis vom 14.02.2016: Ihre Argumente (aus der Auswertung) sind noch nicht eingearbeitet. Wir bitten um Geduld 🙂
Hinweis vom 18.03.2016: Wir haben zumindest die Pro-Argumente angepaßt.
Hinweis vom 10.05.2016: Diese Seite wird in kürze überarbeitet.
Hinweis vom 10.06.16: Die Argumente sind eingearbeitet. Der letzte Stand, den wir von der BVK haben, ist in diesem Artikel zusammengefaßt.
Hinweis vom 24.10.16: Einige Punkte angepaßt.
Pro-Argumente
Die Nachverdichtung bringt nicht nur Nachteile. Einige Bürger haben uns auch die Vorteile aufgezeigt und baten, dies genau ergebnisoffen zu veröffentlichen.
Sozialwohnungen
Zweifellos bestehen in jeder größeren Stadt wie München große Unterschiede in den sozialen Strukturen und vor allem im Einkommen. Gerade bei den Lebenshaltungskosten macht sich das bemerkbar, wenn sich Menschen trotz staatlicher Zuschüsse eine angemessen große Wohnung nicht mehr leisten können. Die Stadt München hat den sozialen Wohnungsbau (“Sozialwohnungen”) noch unter Christian Ude viel zu wenig beachtet und vorangetrieben. Deswegen ist es nur zu begrüßen, wenn auch für die Schwächeren in unserer Gesellschaft endlich wieder etwas unternommen wird.
Rentensicherung durch die BVK?
Die Bayerische Versorgungskammer (BVK) muß die Renten, die sie bezahlt, selbst aus Mieten und anderen Quellen einnehmen. Die hier neu gebauten Wohnungen würden dazu beitragen, besagte Renten zu einem gewissen Teil weiterzubezahlen. Bitte kontaktieren Sie die BVK direkt, wenn Sie an Zahlen interessiert ist, sprich, wenn Sie wissen möchten, wann die Investition sich hier amortisiert hat und wann die Mieten dann zum Bezahlen der Renten und nicht mehr zum Abzahlen der Baukredite verwendet würden.
Aufwertung der Ausstattungen
Sofern im Zuge einer Aufstockung neue Stockwerke auf bestehende Gebäude hinzukommen, würden auch die bestehenden Gebäude-„Innereien“ aufgewertet werden (müssen). Neue Heizungsrohre, neue Wasserleitungen, Anbringen von Aufzügen, und Weiteres. Ob diese Kosten auf die bestehenden Mieter umgelegt werden würden, kann Ihnen die BVK-Pressestelle (Frau Dr. Kolbeck) beantworten.
Contra-Argumente
Der ganz überwiegende Teil der bisherigen Zuschriften allerdings kam von besorgten Bürgern, die Angst vor einem neuen sozialen Brennpunkt haben (Wir wollen kein neues Neuperlach werden!) und auch sonst sachliche und gute Bedenken gebracht haben. Lesen Sie selbst!
Umfang der Nachverdichtung
Bislang völlig offen ist die Art und der Umfang der Nachverdichtung. Das Planungsreferat hält sich bis heute bedeckt, nennt zwar eine Zahl von 600 Einheiten, aber nicht, wie groß, wie hoch, wo genau, usw. Stattdessen verweist man auf einen sogenannten “Architektenwettbewerb”, der diese “geringen Details” dann klären soll.
Auf Hochdeutsch: wir sollen die Katze im Sack kaufen. Qualifizierte Entscheidungsfindung schaut anders aus!
Update vom 10.06.16: Die 600 Wohnungen stammen wohl aus dem sogenannten „Baumassenentwurf“, den die BVK zusammen mit dem Planungsreferat erstellt hat. Der Entwurf ist nicht öffentlich. Frau Wolfertshofer vom Planungsreferat wollte ihn uns auch nicht offenlegen, um den „Architektenwettbewerb nicht zu beeinflussen“. Würden die Architekten nämlich sehen, wie die Stadt schon geplant hat, so befürchtet Frau Wolfertshofer 10 gleiche Entwürfe, die allesamt genau den Planungen der Stadt entsprechen.
Das Argument ist natürlich richtig. Wichtiger ist aber, daß die interessiere Öffentlichkeit nun die Verträglichkeit der Minimum-Vorgabe „600 Einheiten“ nicht prüfen oder bewerten kann.
Update vom 24.10.16: Der Wettbewerb ist beendet, die vier prämierten Arbeiten haben einen Umfang von 550-610 Wohnungen unterschiedlichster Größe vorgeschlagen. Sowie die Unterlagen seitens BVK veröffentlicht sind, werden auch wir darauf verlinken.
Verkehr
Ein ganz großer Punkt ist das steigende Verkehrsaufkommen. Im folgenden die eingebrachten Bedenken.
Parkplätze
Schon jetzt ist es abends ab etwa 20:00 ein regelrechter Kampf um die Parkplätze im Viertel. Zwar sollte der Theorie nach jeder einen Tiefgaragenstellplatz erhalten haben und benutzt den auch fleißig; eine überwiegende Anzahl Anwohner allerdings parkt aus verschiedenen Gründen zusätzliche Autos draußen öffentlich. Zugeparkte Feuerwehreinfahrten und Kreuzungen (Bellinzonastraße / Appenzeller Straße, Appenzeller Straße / Forst-Kaste-Allee) sind bereits jetzt schon die Folge.
Wenn nun die Außenparkflächen wegkommen, und zusätzlich noch weitere Wohneinheiten hinzukommen, befürchtet eine Reihe von Anwohnern ein absolutes Verkehrschaos und eine Mehrbelastung an Schadstoffen, die durch die Parkplatzsuche entsteht.
Jeder Anwohner kennt die Situation in der Zuger Straße, der Bellinzonastraße und vor allem der Forst-Kasten-Allee am Abend.
Update vom 10.06.16: Die BVK hat öffentlich zugesagt, eine ausreichende Anzahl an Tiefgaragenstellplätzen -notfalls mehrgeschossig- nach aktuellen Bauvorschriften (Breite Stellplätze, Breite Zufahrten, etc.) zu schaffen.
Öffentlicher Nahverkehr
In der Stoßzeit (6:30-8:30) ist die U3 ab Fürstenried trotz 5-Minuten-Takt schon gut voll. Eine Stellungnahme der MVG, ob die Zusatzbelastung von geschätzt 300-1000 Menschen überhaupt an der Endhaltestelle stemmbar ist, wurde offenbar nicht eingeholt.
Gefühlt macht es wenig Sinn, die U-Bahn schon an der Starthaltestelle vollzufüllen, denn bis zur Stadtmitte kommt noch eine Reihe von Haltestellen und es steigen entsprechend viele Pendler zu.
Update vom 10.06.16: Der MVV äußert sich nicht zu Auslastungen auf der U3. Unsere eigenen Überlegungen, daß eben der 4-Minuten Takt auch mit neuesten C2-Zügen nichts bringt, insbesondere nicht wegen der anderen Bauprojekte entlang der U3, sind somit nicht entkräftet.
Verkehrsaufkommen PKW
Wegen nicht geplanter oder realisierbarer Infrastruktur muß nun wie bisher auch das Gros der potentiell hinzukommenden Mitbürger die Einkäufe und sonstigen Besorgungen per PKW erledigen. Die Appenzeller Straße lädt dank ihrer Breite schon jetzt zum Ignorieren des 30km/h Tempolimits ein. Außerdem darf mit steigendem Besucherverkehr gerechnet werden, schließlich haben die neuen Bewohner hin und wieder auch Gäste.
Wir befürchten eine drastische Zunahme des PKW-Verkehrs, die letztlich für die anwohnenden Kinder eine Gefahr darstellt, und die Wohnqualität im Viertel eklatant durch zusätzliche Lärm- und Schadstoffbelastung senkt.
Update vom 10.06.16: Auch dieser Punkt ist offen. Das Verkehrsgutachten zählte Kennzeichen nur punktuell, eine großflächige Untersuchung wurde nicht durchgeführt. Im weiteren Verfahren wird das auf alle Fälle spätestens bei der offiziellen Bürgerbeteiligung noch einmal thematisiert und mit harten, wissenschaftlich aussagekräftigen Fakten belegt werden.
Update vom 24.10.16: Im Rahmen der Neuplanung sollen wir von einem Reinen Wohngebiet in ein Allgemeines Wohngebiet umgewidmet werden. Dafür gelten höhere Lärmgrenzwerte.
Infrastruktur
Wie bereits ausgeführt scheinen keine nennenswerten Erweiterungen der Infrastruktur geplant oder gar (wegen Platzmangel) möglich zu sein.
Kindergärten, KiTa’s
Aus Presseberichten und eigener Erfahrung ist uns allen der große Mangel an bezahlbaren Plätzen in diesen Einrichtungen bekannt. Nachdem großteils Sozialwohnungen geplant sind und auch in „normal“ bepreisten Wohnungen eine entsprechende Zunahme an Kleinkindern zu erwarten ist, fragen wir uns von der BI zusammen mit besorgten Anwohnern, in welche Kindergärten oder KiTa’s diese denn gehen sollen.
Insbesondere vor dem Hintergrund, daß diese in unmittelbarer Nähe zu den Wohnungen angesiedelt sein sollten, um eben die Belastung für die Eltern so gering wie möglich zu halten, erscheint auch wegen des begrenzten Platzes ein Neubau nicht realisierbar.
Stellungnahmen von umliegenden KiTas und Kindergärten (Neuried, St.-Matthias, Walliser Straße) über die erwarteten freien Plätze scheinen nicht eingeholt worden zu sein, und insbesondere bezahlbare, für Sozialwohnungsniveau geeignete KiTa-Plätze scheinen in näherer Umgebung Mangelware (einige privat geführte in Neuried).
Update vom 10.06.16: Die BVK hat zugesagt, 3 kombinierte KiTa/KiGa-Einrichtungen zu schaffen. 1 für die aktuelle Unterdeckung, zwei für den neuen Bedarf. Ob das ausreicht, kann natürlich niemand einschätzen. Wir tendieren naturgemäß zu nein, denn Frau Strobl (3. Bürgermeisterin) hatte auf der Bürgerversammlung ja die eindrucksvoll schlechten Zahlen präsentiert:
- KiTa (1-3 Jahre): 54% Versorgung
- KiGa (3-6 Jahre): 72% Versorgung
- Ganztagesbetreuung (pro forma angegeben): 74%
Grundschulen
Einher geht damit die Frage nach Grundschulplätzen in der Nähe. Stellungnahmen aus Neuried oder auch der Königswieser Grundschule, ob eine derartige Mehrbelastung verkraftet werden kann, stehen aus. Im Übrigen begrüßen wir, daß eine Grundschule für die Kinder in Gehreichweite liegen sollte. Ob 1,5km-2,0km für einen Erstklässler noch „Gehreichweite“ bedeutet, vermag jeder selbst zu beurteilen, insbesondere, weil die äußerst gefährliche Neurieder Straße und die Umgebung des Schweizer Platzes auf dem Weg läge.
Update vom 18.3.2016: Aufgrund des Schulsprengels würde alle neu hinzukommenden Grundschüler auf die Walliser Schule gehen müssen. Dort herrscht nach Aussage des Rektors Überbelegung. Ohne neue Gebäude ist eine Mehrbelastung durch neue Schüler nicht möglich.
Update vom 10.06.16: Die Stadt favorisiert eine Umsprengelung. „Unsere“ Kinder gehen wie gehabt in die Waliser Schule, die entlang der Neurieder Straße müssen in die Königswieser Straße. Daß wir davon nichts halten, haben wir bereits mehrfach angebracht. Auch das wird spätestens bei der offiziellen Bürgerbeteiligung gründlich thematisiert werden.
Mittelschulen, Gymnasien
Gleiches gilt für weiterführende Schulen. Sehr sicher kann der “Bunker” eine solche Belastung nicht verkraften, denn der Unterricht findet schon seit Jahren in Containern auf dem Schulhof statt. Klassenstärken von über 28 Schülern scheinen eher die Regel zu werden.
Update vom 10.06.16: Zwar soll der Bunker ausgebaut werden, wann das allerdings beendet sein wird, steht Stand heute in den Sternen. Frau Wolfertshofer hatte keine Ahnung, was mit den zusätzlichen Gymnasiasten passieren soll, denn alle Schulen hier ringsrum sind voll. Und die neuen Projekte (Ratzinger Platz) können den kommenden Bedarf auch nicht decken, denn dort entstehen auch überproportional viele Wohnungen.
Ärzte
Wir haben im Viertel eine einzige Ärzte. Aber auch hier wurde keine Stellungnahme eingeholt, wie die Patientenauslastung aussieht und ob die ansässigen Praxen weitere Patienten (und zwar ganzjährig) aufnehmen können. Bevor wir uns für einen Bevölkerungszuwachs entscheiden, müssen wir auch hier genug Kapazität sicherstellen.
Einkaufsmöglichkeiten, Restaurants
Der REWE-City war für die meisten Menschen die einzige Möglichkeit im Viertel, zu Fuß Dinge des täglichen Bedarfs zu kaufen. Dieses Geschäft und das Restaurant nebenan sind bereits der Nachverdichtung zum Opfer gefallen! Jetzt ziert ein sündhaft teures (Stand Februar 2016: mehr als 5000 EUR/qm) Eigentumsquartier das Grundstück, von Einkaufsmöglichkeiten auf dem einzigen Fleck, der noch Platz gehabt hätte, keine Spur!
Insbesondere einige unserer älteren Nachbarn können den Weg zum Schweizer Platz nicht mehr zu Fuß zurücklegen und müssen ihre Einkäufe nun per MVG abwickeln.
Da aus Platz- und finanziellen Gründen offensichtlich nicht geplant ist, einen Supermarkt oder Restaurants in nennenswerter Größe anzusiedeln, befürchten wir, daß das Viertel noch mehr zur reinen Schlafgelegenheit verkommt. Wir von der BI fordern daher, daß mindestens ein ausreichend dimensionierter Supermarkt (Größe “Lidl”) für alle zur Verfügung stehen wird.
Update vom 10.06.16: Die BVK hat zwar die Anregung nach Einkaufsmöglichkeiten aufgenommen, aber nicht zugesagt, das auch in den Planungsauftrag für die Architekten zu schreiben. Ob also überhaupt etwas kommt in der Richtung, ist weiterhin mehr als fraglich. Das Thema „REWE“ ist übrigens ein eigenes Kapitel, über welches nicht zu gerne geredet wird, jeder schiebt dem anderen den schwarzen Peter zu.
Update vom 24.10.16: Es ist in allen Planungen auf Bestreben der BVK hin ausschließlich „kleinteiliges“ Gewerbe vorgesehen. Ein Supermarkt (REWE City oder ähnlich) wurde explizit ausgeschlossen.
Post
Nachdem inzwischen auch die Post in der Neurieder Straße 6 geschlossen wurde, steht diese Art der Kommunikation besonders für unsere älteren Nachbarn nicht mehr zur Verfügung. Die einzige Alternative in der Forstenrieder Straße in Neuried ist bereits außer Gehweite und muß in der Regel, genau wie die Einkaufsmöglichkeit, für das Versenden von Paketen per ÖPNV aufgesucht werden. Das Benutzen einer Packstation ist für diese Personengruppe nicht wirklich darstellbar!
Update 17.02.2016: Die Post ist in den REWE (Schalter befindet sich im REWE) am Schweizer Platz (Engadinerstraße 2) umgezogen. Zwar ist es keine „vollwertige“ Filiale mehr, es können aber alle Dienstleistungen, auch die der Postbank, in Anspruch genommen werden. Das Argument wurde deswegen gestrichen; die Post befindet sich für uns nun in einer günstigeren Lage.
Minderung Lebensqualität
Alles in allem wurde uns von mehr als der Hälfte der Zuschriften die Sorge übermittelt, die Lebensqualität im Viertel würde abnehmen. Wir fassen die vielfältigen Argumente zusammen.
Ruhe
Die demographische Struktur im Viertel besteht zu Teilen aus älteren Mitbürgern. Diese und eine Reihe noch junger Menschen sind in das Viertel gezogen, weil sie die Ruhe dort und das Abschalten am Abend vom hektischen Alltag sehr schätzen. Sofern nun fast 40% (Aussage BA 19) mehr Menschen in das Viertel ziehen sollten, befürchten wir eine wesentliche Minderung der Lebensqualität, denn mit der Ruhe ist es dann vorbei.
Update vom 24.10.16: Das haben wir jetzt auch schriftlich. Im Rahmen der Neuplanung sollen wir von einem Reinen Wohngebiet in ein Allgemeines Wohngebiet umgewidmet werden. Dafür gelten höhere Lärmgrenzwerte.
Licht
Mit jeder Nachverdichtung und den damit einhergehenden baulichen Veränderungen fällt auf Nachbargrundstücke weniger Licht. Das betrifft besonders die jetzigen Balkone an den Außenparkern der Appenzeller Straße. Sie haben im Sommer gerade am späten Nachmittag noch etwas Sonne. Würde man die Außenparker bebauen, sitzen die Mieter dort „im Dunkeln“. Auch bei Wohnungen, die im Parterre angesiedelt sind, fällt ein solcher Verlust überproportional ins Gewicht.
Spielflächen
Die große Anzahl an Kindern und Jugendlichen macht weitläufige Spielflächen im Viertel unabdingbar. Seit Jahren schon werden die vorhandenen Flächen intensiv von den Kindern und ihren Eltern für verschiedenste Aktivitäten ganzjährig benutzt. Einer Minderung der Flächen bei gleichzeitiger Erhöhung der Bevölkerungsdichte kann deswegen keinesfalls zugestimmt werden!
Soziale Unruhe
Diesen Punkt werden wir, obgleich von manchen sehr deutlich und teilweise politisch nicht korrekt ausgedrückt, vorsichtig formulieren. Sofern die Stadt die geplanten Wohnungen überwiegend mit Menschen mit Migrationshintergrund und Asylantragstellern belegen würde, fürchtet ein überwiegend großer Teil der Bürger (abgegebenen Stellungnahmen) um ihre Sicherheit und körperliche Unversehrtheit.
Die Presseberichte, in denen aufgezeigt wurde, daß der Staat seine Mitglieder entweder gar nicht beschützt oder leider aufgrund widriger Umstände zu spät eingreift, haben nicht dazu beigetragen, diese Sorgen zu zerstreuen.
Ein paar Anwohner konnten sich noch an die Situation neben dem ehemaligen REWE Minimarkt erinnern, bei dem zumindest im Sommer bis in die späten Abendstunden “High-Life” veranstaltet wurde. Der BA19 und die Stadt München hat bisher weder ein Konzept vorgelegt, noch Bemühungen erkennen lassen, noch die Anwohner beteiligt, wie verhindert werden kann, daß aus unserem Viertel ein neuer sozialer Brennpunkt entsteht.
Fakt ist einfach, wenn mehr Menschen auf der gleichen Fläche zusammen auskommen müssen, entstehen Konflikte schneller. Daß man dem durch städtische Einrichtungen oder weitere Infrastruktur begegnen kann, wurde in Fürstenried Ost, etwa das Bürgerzentrum Züricher Straße, erfolgreich demonstriert.
Unser dringender Appell an die Planung und den Stadtrat lautet daher, alles daranzusetzen, daß wir auch weiterhin im Viertel unabhängig von Geschlecht und Alter sicher vor die Haustür treten können und nicht um unser Eigentum fürchten müssen. Unabdingbar ist dafür ein Konzept für soziale Integration, das nicht nur die eventuell hinzukommenden, sondern auch die heute schon angesiedelten Menschen berücksichtigt. Denn – mit Verlaub – wir waren zuerst da!
Update vom 10.06.16: Auch hier haben wir bisher von Stadt und BVK keine konkreten Maßnahmen vorgestellt bekommen.
Minderung Investition Eigentumswohnungen
Manche der Zuschriften enthielten die Sorge, daß die für das Alter angelegte Summe (“Eigentumswohnung”) durch den Neubau und die Minderung an Grün und die fehlende Infrastruktur an Wert verliert.
Umwelt
Sofern die Nachverdichtung auf Kosten von Grünflächen geschieht, befürchten wir eine massive Einschränkung der nun angesiedelten Fauna. Wir haben das seltene Glück, daß dank der vielen Bäume und Wiesen die Vögel genug Brutplätze und Nahrung finden. Sofern diese Gegebenheiten nicht mehr vorhanden sind, geht uns allen ein Stück Natur im Stadtgebiet verloren, das auch durch eventuelle Dachbegrünung nicht vollständig ausgeglichen werden kann.
Update vom 10.06.16: Inzwischen hat Frau Dr. Krupski-Brennstuhl für uns alle dankenswerterweise eine eigene Untersuchung zur Ökologie angestellt und ist in Kontakt mit der BVK, um die Differenzen zu deren Baumuntersuchung zu klären.
Fazit
Unserer Meinung nach hat die derzeitige Planung und Entwicklung absolut nichts mit langfristiger, um- und weitsichtiger Städteentwicklung gemein. Wir fordern den Stadtrat dringend auf, sich endlich mit den Anwohnern zusammenzusetzen und deren Bedenken ernstzunehmen.
Sehr gut angeführte Argumente die vollkommen der Wahrheit entsprechen.Diese Probleme sind vorprogrammiert und kommen mit Sicherheit bei einer derart massiven baulichen Nachverdichtung auf uns zu.
Ich bin der Meinung es wäre sehr wichtig ( wenn irgendwie möglich) diese sehr gut geschriebenen Zeilen jeden betroffenen Haushalt auf dem Postweg (nicht alle haben Internet) zu informieren damit die Gemeinschaft „pro fürstenried“ noch stärker auftreten kann.
Danke für Ihr Engagement!! Die sachliche Darstellung vieler Aspekte der geplanten Nachverdichtung beeindruckt mich sehr. Wir, die wir 40 Jahre im 3. Stock in einem Haus in der Bellinzona Str. wohnen, wären von der Aufstockung (= Lärm, Dreck, Einrüstung etc.) direkt betroffen. Wir alle im Haus sind mit unserer Wohnsituation zufrieden, auch wenn ein Aufzug zwischen zwei Stockwerken nicht praktisch ist.